Was sind Accelerated Mobile Pages (AMP)?
Was steckt hinter AMP?
Der Entwicklungshintergrund von Accelerated Mobile Pages begann 2015 und liegt in der Natur der Suchanfragen. Heutzutage werden mehr Suchanfragen über mobile Geräte wie Smartphones initiiert als über Laptops oder Desktop-Computer. Allerdings ist eine Datenverbindung unterwegs deutlich langsamer als eine stabile Internetverbindung zu Hause und am Arbeitsplatz. Vor diesem Hintergrund haben unter anderem Google, Adobe und WordPress beschleunigte Projekte für mobile Seiten gestartet.
Dahinter steckt ein Open-Source-Framework, das datenintensive CSS- und JS-Elemente entweder ignoriert oder stark reduziert. Die zum Laden einer Website erforderlichen Ressourcen werden erheblich reduziert. Die AMP-Version der angeforderten Website ist so schlank, dass der Auslieferungsserver sie auch im Cache halten kann. Wenn ein Benutzer eine Anfrage stellt, wird die Website fast sofort auf dem Zielgerät angezeigt. Das ist ein großer Vorteil für Nutzer und Website-Betreiber, bringt aber auch einige Einschränkungen mit sich.
Die Kehrseite von AMP
AMP-Seiten können in vielerlei Hinsicht nicht mit klassischen Seiten mithalten. Dies liegt hauptsächlich an den folgenden Einschränkungen, die unabhängig von der genauen Art der Website gelten:
Minimaler Einsatz von reinem HTML und CSS. Das bedeutet, dass das Layout der Accelerated Mobile Page immer minimalistisch ist. Das ist genug, um Informationen zu präsentieren, aber mehr kann man nicht erwarten.
JavaScript kann nur sehr einfach in Form von AMP-Markup verwendet werden. Dies ist auch nicht mit den Möglichkeiten einer vollständigen Website zu vergleichen. Umfangreiche JS-Anwendungen sind damit nicht möglich und viele dynamische Systeme gehen verloren.
Da AMP eine Entwicklung ist, die hauptsächlich von Google vorangetrieben wird, sind AMP-Seiten nicht mit jedem Anzeigenanbieter kompatibel.
Accelerated Mobile Pages sind also nur bedingt mit regulären Websites vergleichbar.
Herausforderungen bei der Nutzung von AMP
Mehrere Schwierigkeiten sorgen dafür, dass die Nutzung von Accelerated Mobile Pages nicht ganz so einfach ist:
Anders als beispielsweise beim Responsive Webdesign muss die AMP-Version der Website separat gepflegt und bedient werden. So unterhalten Website-Betreiber am Ende zwei Versionen derselben Website gleichzeitig.
Die Einbettung in bestehende Websysteme kann schwierig sein – zum Beispiel bei der Nutzung von Online-Shops. Für vielleicht bloggende Publisher gibt es kaum Hürden, andere Geschäftsmodelle hingegen funktionieren besser mit klassischer Ladezeitoptimierung.
Wie erstellt man eine AMP-Website?
Viele große Content-Management-Systeme bieten Plug-ins an, um die Erstellung von Accelerated Mobile Pages zu automatisieren. Diese Plugins entfernen unnötige Inhalte aus bestehenden Inhalten. Diese Art von Add-on existiert in vielen verschiedenen CMS. Wie etwa WordPress, TYPO3 oder Joomla!.
Wie wirkt sich AMP auf SEO aus?
Wer sich ganz auf die Implementierung von Accelerated Mobile Pages für seine Website konzentriert, darf sich auf einige Vorteile freuen.
Ladezeiten, die länger als ein paar Sekunden dauern, können sofort zu einem enormen Anstieg der Absprungrate führen. Darüber hinaus werten Suchmaschinen-Crawler auch technisch instabile Websites aus. Sowohl Mensch als auch Maschine profitieren davon, wenn eine Website schnell und zuverlässig aufgerufen werden kann. AMP erhöht somit die Kundenzufriedenheit, was der Person die Tür zur Rückkehr öffnet. Außerdem werden AMP-Websites im Ranking deutlich weiter oben platziert.
Wenn die Besucherzahlen steigen, steigen logischerweise auch die Seiten- und Anzeigenaufrufe. Die schnelle Ladegeschwindigkeit von AMP-Seiten erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Inhalte nicht nur geladen, sondern auch konsumiert werden. Seiten, die auch Anzeigen schalten, gewinnen dadurch mehr Marketingmöglichkeiten – da auch auf AMP-Seiten Anzeigen geschaltet werden können. Langfristig können Website-Betreiber auch höhere Werbepreise verlangen, weil die eigene Website relevanter ist.
Alle großen Suchmaschinen markieren Suchergebnisse und SERPs, wenn AMP-Versionen von Websites verfügbar sind. Dies hat einen starken positiven Effekt, da die Betreiber gerne alles tun, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Dieser Effekt tritt auch auf, wenn der Benutzer keine Ahnung hat, was sich genau hinter dem Blitzsymbol verbirgt. Der Unterschied zu allen anderen Seiten in den Suchergebnissen reicht aus, um interessant zu sein.